Tokaji Szamorodni 2017
Tokaji DHC
Szepsy
Farbe
Alkoholgehalt
Aufbewahrung
Region
Verschluss
Weinbau
Informationen
Die Region Tokaj im Nordosten Ungarns produziert seit Jahrhunderten Süssweine, die zu den besten der Welt gehören. Diese Magie ist nur möglich dank der Botrytis cinerea, einem Pilz, der sich dank dem Nebel an den Flussläufen Bodrog und Tisza entwickelt und zur sogenannten «Edelfäule» führt. Die Weine heissen Tokajer (ungarisch Tokaji, wobei das Suffix «i» «aus... kommen» bedeutet). Szamorodni: Dieses Wort bedeutet «wie es kommt», denn die Trauben werden einfach so gelesen.
Weinverkostung
Anblick: kräftiges, strahlendes Goldgelb.
Geruch: intensiv, komplex und sehr frisch, mit Noten von Muskattrauben, getrockneten Aprikosen, Zitronenconfit und Blütenhonig, das Ganze gewürzt mit je einer Messerspitze Safran und Kurkuma.
Geschmack: ein ausladender, fülliger Wein von schönem Schmelz, getragen von einer vibrierende Säure, die für ein luftig-elegantes Gleichgewicht sorgt. Aromen von eingekochten Aprikosen, Mango, Zitrusfrüchten und weissem Tee, im ebenso langen wie frischen Finale von grösster Finesse und Eleganz abgerundet durch eine kleine Bitternote, die an Bitterorangenkonfitüre denken lässt.
Schlussbewertung: ein Szamorodni, der zahlreiche deutlich «prestigereichere» Dessertweine in den Schatten zu stellen vermag!
Servieren: bei 9° C. Käseplatte mit getrockneten Früchten, Aprikosen-Crumble, Ingwer-Confit.
Geschichtliches
Dr. José Vouillamoz: Der Tokajer wird oft als König der Weine und als Wein der Könige bezeichnet. István Szepsy aber ist zweifellos sein Grandseigneur! Das konnte ich 2013 am World Wine Symposium konstatieren, als man ihm den Prix Lalique als «Seigneur du Vin» verlieh, ein Ehrentitel, den er in Tokaj schon lange trug. Ein Jahr davor hatte ich seinen Keller besichtigt und das war ein magischer, zeitloser Moment. Er, der aus einer Familie stammt, die seit dem 16. Jahrhundert Wein in Tokaj produziert, hatte mich eingeladen, um mit mir eingehend über die Herkunft und die genetische Variabilität des Furmint, der Königssorte im Tokaj, zu diskutieren. Voller Bescheidenheit zeigte er mir die verschiedenen Terroirs von Betsek über Úrágya oder Nyúlászó bis Szent Tamás, die hauptsächlich aus Tuff und Rhyolith bestehen und die er wie kein anderer zu verherrlichen versteht. István hat auch die historische Weingeografie Tokajs studiert, um die Terroirs und ihre Affinität zum Furmint oder zur Hárslevelu besser zu verstehen. Als leidenschaftlicher Verteidiger der Tokajer produziert er Dessertweine, die fast alles übertreffen, was anderswo auf der Welt gemacht wird! Seine Nektare, in winzigen Mengen produziert, sind das Resultat drastischer Selektionen in den Reben - die Liebhaber rund um den Erdball reissen sich um sie! Achtung, es wird nicht für alle reichen.